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Gottesbeweis
Ob ich an Gott glaube oder nicht, entscheidet sich nicht daran, ob es Beweise für seine Existenz gibt oder nicht. Die Frage nach Gott ist viel grundsätzlicher oder besser: existenzieller. Es geht darum, ob Gott für mich, für mein Leben eine Bedeutung hat, ob eine Beziehung zu ihm da ist oder nicht. Glaube bedeutet ja nicht bloß: etwas für wahr halten, sondern „Glaube“ im theologischen Sinn meint eine lebendige Beziehung. Wie jede Beziehung schließt auch die Beziehung zu Gott Konflikte, Unverständnis, ja sogar Zweifel oder Ablehnung nicht aus.
Der Glaube an Gott ist oft ein Ringen des Menschen mit diesem Wesen, das uns alles bedeutet und das doch so anders ist; dessen Pläne und dessen Handeln wir manchmal nicht begreifen können und nach dessen Nähe wir uns aber doch so sehr sehnen. Der Beweis liegt darin das er sich dir offenbaren wird, wenn du eine Beziehung mit ihm eingehst.
Denn seien wir ehrlich. Wären wir bereit, Gott zu gehorchen, unser Leben zu ändern, selbst wenn man ihn zweifelsfrei beweisen könnte?
Von dem Philosophen Gottlieb Fichte stammt der Satz: "Was das Herz nicht will, lässt der Verstand nicht ein."
Der Mensch in seinerRebellion wird immer einen Ausweg oder einer Ausflucht suchen. So heisst es im vielleicht ältesten Buch der Bibel, nämlich bei Hiob, wie die Menschen zu Gott sagen: "Weiche von uns, wir wollen von deinen Wegen nichts wissen! Wer ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Oder was nützt es uns, wenn wir ihn anrufen?" Hiob 21:14
Und Gott offenbarte sich den Menschen da und trotzdem wollten sie nicht glauben.
Also gibt es nichts neues unter der Sonne. Diesem rebellischen Herzen, das eigentlich auf der Flucht vor dem Schöpfer ist, geht Gott nach und möchte es mit seiner Liebe überwinden.